Briefe nach Breslau: Meine Geschichte über drei Generationen
Dort, wo Maya aufwächst, herrscht Schweigen. Die deutsche Vergangenheit, der Holocaust, den die Mutter als Cellistin im Orchester von Auschwitz überlebt – davon wird nicht gesprochen. Dennoch entkommt Maya den Verwundungen der Eltern nicht, ein stabiles Leben scheint unmöglich, sie treibt ziellos durch das London der Siebziger. Zu lange Nächte, Drogen, Schulden, die falschen Typen, eine Flucht nach Jamaika, bei der sie fast stirbt … Um zu überleben, das wird ihr schlagartig klar, muss sie das Schweigen überwinden. Sie beginnt zu schreiben: Briefe nach Breslau – an die von den Nazis ermordeten Großeltern. Stück für Stück setzen ihre Worte eine Familie wieder zusammen, erzählen die Geschichte dreier Generationen im Spiegel der größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts.
Dieses Buch ist der Versuch einer Rettung. Maya Lasker-Wallfisch schreibt darin an gegen die Sprachlosigkeit, mutig und gefühlvoll. Sie macht erfahrbar, wie ein transgenerationales Trauma das eigene Leben bestimmt, wie die eigene Geschichte immer abhängt von dem, was zuvor geschehen ist.
Rezensionen
Focus
»Berührende Erzählung über das nachwirkende Trauma, die Schoah überlebt zu haben.«
Manuel Brug, DIE WELT
»Maya Lasker-Wallfisch schreibt mit ihren Briefen nach Breslau eine ergreifende Familiengeschichte – und eine moderne Theorie der Erinnerung.«
Marta Kijowska, Frankfurter Allgemeine Zeitung
»... ein eindrucksvolles Buch.«
Alexandra Senfft, Der Freitag
»Mayas mutiges Buch hat das Verständnis für transgenerationelle Übertragungen, den Blick auf mehrere Generationen in historischen Kontexten, stark bereichert. Es erinnert an die gefährlichen psychologischen und politischen Hinterlassenschaften der Nazi-Diktatur und beweist, dass der destruktive Bann der Vergangenheit gebrochen werden kann.«
Gabriele von Arnim, Deutschlandfunk Kultur
»Sie schildert unumwunden die brüske Art ihrer Mutter und klagt dennoch nicht an. Es ist kein Buch der Wut, der Abrechnung, des Zorns, sondern eine Erzählung der Verzweiflung, der nachgetragenen Trauer, der Zärtlichkeit. Erst durch das Schreiben, sagt die 62-jährige Maya Lasker-Wallfisch, wisse sie, wer sie sei, erst jetzt könne sie sich sehen und werde gesehen.«
Maria Ossowski, rbb radioeins April 2020
»Familien‐Traumata vererben sich überall, auch an die Kriegskinder und Enkel in Deutschland und anderswo. Daher ist es für jeden Menschen, den die Entwicklung der kriegstraumatisierten Seelen interessiert, ein unbedingt empfehlenswertes Werk.«